200 Personen wegen Warnungen vor Radarkontrollen angezeigt

5. Februar 2020

Die Kantonspolizei Bern ermittelt monatelang im Internet wegen ein paar Übertretungen

Am 4. Februar 2020 liess die Kantonspolizei Bern verlauten, dass sie im Zuge mehrmonatiger Ermittlungen rund 200 Personen identifiziert habe, die der öffentlichen Warnung vor Geschwindigkeits- und Verkehrskontrollen in verschiedenen Chatgruppen auf sozialen Medien verdächtigt werden. Die Ermittlungen waren im Nachgang zu einer Geschwindigkeitskontrolle auf der Autobahn A6 zwischen Lyss und Schönbühl im Frühling 2019 aufgenommen worden. Zwei damals 19- bzw. 20-jährige Männer waren wegen verschiedener Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz angehalten worden. Spezialisten der Kantonspolizei Bern konnten anhand der Untersuchung ihrer Mobiltelefone rund 200 Personen identifizieren.

https://grundrechte.ch/2020/RadarBern_O.jpg

Es ist doch schön zu wissen, dass die Kantonspolizei Bern Zeit hat, um monatelang ein paar Übertretungen nachzurennen. Ob die ganze Übung juristisch korrekt und verhältnismässig abgelaufen ist, ist eine andere Frage. Irgendwie muss die Polizei an die Adressen der 200 Übeltäter gekommen sein. Dazu musste sie zuerst auf den sichergestellten Telefonen herumstöbern und anschliessend entweder via Internetprovider oder via Chat Hosting Provider Informationen beschaffen. Der zeitliche Verlauf lässt zudem vermuten, dass selbst länger als 6 Monate nach einer «Tat» noch rückwirkende Telefonüberwachungen getätigt wurden.

 

Webauftritt gestaltet mit YAML (CSS Framework), Contao 3.5.27 (Content Management System) und PHPList (Newsletter Engine)

Copyright © 2006-2024 by grundrechte.ch