Fotofallen für Grossraubtiere und wilde Huftiere

4. Dezember 2012

Im ganzen Wallis werden Infrarot-Fotofallen aufgestellt und Tierspuren im Schnee entlang von ausgesuchten Waldwegen ausgewertet. Damit soll die zeitlich-räumliche Beziehung zwischen Grossraubtieren und ihrer Beute untersucht werden.

Die Abteilung «Conservation Biology» der Universität Bern lanciert in Zusammenarbeit mit verschiedenen in- und ausländischen Institutionen, unterstützt durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und unter Berücksichtigung der Vorgaben des kantonalen Walliser Umweltdepartments ein neues Projekt, welches den Aufbau eines ebenso kostengünstigen wie grossflächigen, umfassenden Überwachungssystems zur Erfassung der demographischen Entwicklung grosser einheimischer Wildsäuger zum Ziel hat.

Insbesondere sollen die zeitlich-räumlichen Beziehungen zwischen Grossraubtieren und ihrer Beute, den wild lebenden Huftieren, untersucht werden. Ein erster Testlauf konnte schon im vergangenen Winter im Wallis durchgeführt werden; im kommenden Winter beginnt nun die intensive Phase des Forschungsprogramms.

Die Wissenschaftler benutzen dabei hauptsächlich zwei Methoden: das Aufstellen von Infrarot-Fotofallen an Schlüsselstellen im Lebensraum der Säuger und das Auswerten von Tierspuren im Schnee entlang von mehr als 300 ausgesuchten Waldwegen, die sich über das gesamte Kantonsgebiet verteilen.

Ziel dieser Arbeit ist es, den Wildtierbeauftragten moderne Arbeitsinstrumente zur Verfügung zu stellen, mit welchen die einzelnen Arten verlässlich überwacht und die erfassten Daten statistisch ausgewertet werden können, um ihre Bestandsentwicklung zu verfolgen. Dies gilt insbesonders für Grossraubtiere wie Luchs und Wolf, deren Management gemäss der neuen Jagdverordnung durch die Kantone geregelt werden soll.

Wer eine der entlang von Waldwegen aufgestellten Fotofallen zufällig finden sollte, wird gebeten, diese nach Möglichkeit nicht weiter zu beachten. Die Kameraobjektive sind nach unten gerichtet, um zu verhindern, dass unbeabsichtigterweise Gesichter von Passanten fotografiert werden, da ja nur Wildtiere erfasst werden sollen.

Spaziergänger, die zuständigen Gemeinden und die kantonalen Behörden werden über die Standorte der Installationen unterrichtet. Aufgrund von mehreren Diebstählen an Kameras, die sich während der Testphase vor einem Jahr ereignet haben, musste eine polizeiliche Untersuchung eingeleitet werden.

Ab dem Winterhalbjahr 2013/14 werden sich ausserdem interessierte Personen direkt an den Feldaufnahmen beteiligen können und erhalten dann eine entsprechende Kurzeinführung.

 

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