Journalisten in Bern und Basel an WEF-Demos verhaftet

28. Januar 2008

An­läss­lich der An­ti-Wef-De­mos in Bern am 19. Ja­nu­ar 2008 und in Ba­sel am 26. Ja­nu­ar 2008 wur­den ne­ben vie­len An­de­ren auch meh­re­re Jour­na­lis­ten ver­haf­tet.

So­wohl in Bern als auch in Ba­sel gab es par­la­men­ta­ri­sche Vor­stös­se zu die­sen Ver­haf­tun­gen.

Au­gen­auf Bern hat die Vor­gän­ge in Bern zu­sam­men­ge­fasst (PDF).

Am 29. Fe­bru­ar hat in Bern Re­gie­rungs­statt­hal­te­rin Re­gu­la Ma­der an ei­ner Me­di­en­kon­fe­renz leich­te Kri­tik an ein­zel­nen Punk­ten ge­übt. Auf ein Schrei­ben von grund­rech­te.ch an die Ge­schäfts­prü­fungs­kom­mis­si­on und die Bud­get- und Auf­sichts­kom­mis­si­on der Stadt Bern hat letz­te­re am 10. März 2008 ge­ant­wor­tet. Sie hat die glei­chen Män­gel wie im Jahr 2005 fest­ge­stellt, wel­che aber da­mals vom Ge­mein­de­rat als zu­läs­sig ein­ge­stuft wur­den.

Ei­ne Ad­mi­nis­tra­ti­v­un­ter­su­chung in Ba­sel zeig­te, dass die Mehr­zahl der Ver­haf­tun­gen oh­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge statt­fan­den. Hier sind Be­schwer­den von Be­trof­fe­nen (von vier Jour­na­lis­ten und auch von 'Nor­ma­los') hän­gig.

Am 8. De­zem­ber wur­den in Ba­sel ein wei­te­rer Be­richt ver­öf­fent­licht, wel­cher die Un­ver­hält­nis­mäs­sig­keit des Ein­sat­zes be­stä­tig­te und Ver­bes­se­run­gen in Be­zug auf mög­li­che Fi­chie­run­gen und "Per­so­nen­kon­trol­len" auf­zeigt. Die­se Mass­nah­men sol­len bis zum WEF 2009 um­ge­setzt wer­den. Zwi­schen den Zei­len kann ge­le­sen wer­den, dass die Per­so­nen­da­ten von al­len am 26. Ja­nu­ar 2008 Ver­haf­te­ten an den DAP wei­ter­ge­ge­ben wur­den.

In Bern hin­ge­gen kam die Ober­auf­sichts­kom­mis­si­on des Gros­sen Rats am 16. De­zem­ber 2008 zum Schluss, dass der Ein­satz der Po­li­zei nicht zu be­an­stan­den sei. Dies, ob­wohl be­reits im Früh­jahr von Re­gie­rungs­statt­hal­te­rin Re­gu­la Ma­der 26 Emp­feh­lun­gen für Ver­bes­se­run­gen ge­macht wur­den. Am 15. Ja­nu­ar 2009 wur­de da­zu ei­ne In­ter­pel­la­ti­on ein­ge­reicht.

Ein pol­ni­scher Jour­na­list, wel­cher in Ba­sel ver­haf­tet wur­de, hat Ein­sicht in sei­ne Staats­schutz­ak­ten ver­langt und nur un­ge­nü­gend Aus­kunft er­hal­ten. Am 2. No­vem­ber 2011 hat das Bun­des­ge­richt die in­di­rek­te Ein­sicht­nah­me ge­mäss BWIS ge­schützt. Der Fall kann an den eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te wei­ter­ge­zo­gen wer­den.

 

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