Der Dokumentarfilm «Citizenfour» über Edward Snowden von Laura Poitras ist von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit einem Oscar prämiert worden - eine unerwartet politische Entscheidung.
In der Rubrik «Bester Dokumentarfilm» hat Citizenfour, Laura Poitras' Porträt über den NSA-Informanten Edward Snowden, einen Oscar bei der diesjährigen Verleihung des Filmpreises in Hollywood erhalten. Da Snowden in weiten Teilen der USA noch immer als Verräter gilt und dort eine Anklage gegen ihn vorbereitet wird, ist das eine unerwartet politische Entscheidung durch die Jury der Academy of Motion Picture Arts and Sciences. In einer Stellungnahme bedankte sich Snowden bei Poitras dafür, ihn überredet zu haben, den Film zu drehen. Er hoffe, der Film werde jetzt von mehr Menschen gesehen. Er solle Bürgern als Inspiration dienen, dass sie die Welt verändern könnten, wenn sie zusammenarbeiteten. Poitras sagte in ihrer Dankesrede, Snowdens Enthüllungen belegten, dass nicht nur die Privatsphäre der Menschen in Gefahr sei, sondern die Demokratie selbst. Poitras und Greenwald reisten an, um den Oscar persönlich entgegenzunehmen.
Der Film wurde von den deutschen Sendern Norddeutscher Rundfunk und Bayerischer Rundfunk koproduziert. Er zeigt Snowden kurz nach seiner Flucht aus den USA nach Hongkong, während er mit dem freien Journalisten Glenn Greenwald und dem Guardian-Reporter Ewen MacAskill über die Dokumente spricht, die er bei der NSA abgeschöpft hat. Citizenfour kann bei der Enthüllungsplattform Cryptome heruntergeladen werden.
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